Kronen Zeitung: NESTROYS FREUNDIN
- am Mai 31, 2023
- Von miZa
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Eine starke Frau, vergessen im Hintergrund
Agnes Palmisano, die Meisterin des Wiener Koloraturjodlers, schlüpft im Theater Nestroyhof Hamakom in die Rolle von Marie Weiler: Sie war Sängerin, Mutter, Hausfrau und Managerin des Nestroy’schen Erfolges.
Über 30 Jahre lang war Marie Weiler (1809-1864) die Lebensgefährtin von Johann Nestroy, stets an seiner Seite und Mutter von drei seiner vier Kinder. Agnes Palmisano, Meisterin des Koloraturjodlers (li.), schlüpft am 5. Juni im Theater Nestroyhof Hamakom in die Rolle dieser starken Frau, von der Nestroy sagte: „Ohne sie hätte ich nichts vermocht!“
Palmisano hat sich intensiv mit Nestroys Lebensgefährtin auseinandergesetzt, sowie mit der sehr ungewöhnlichen Musik, die seinerzeit speziell für sie in Nestroys Stücke hineinkomponiert wurde – anspruchsvolle Arien und Koloraturjodler. Wer war DIE FRAU – wie der „österreichische Shakespeare“ seine langjährige Lebens- und Bühnenpartnerin nannte – die den Humor und die Ausdauer hatte, 35 Jahre an Johann Nestroys Seite zu leben? Wie erzählt sich die gemeinsame Biografie aus weiblicher Sicht?
„Wir kennen das“, so Palmisano, „Frauen im Hintergrund ihrer ,berühmten Männer‘, der Konflikt zwischen Familie und Beruf, zwischen Selbstverwirklichung und Hingabe. Ich bringe das Thema auf die Bühne, hole Marie Weiler stellvertretend für Frauen, die ähnliche Entscheidungen treffen oder getroffen haben, ins Licht.“
ARTE TV – Wien: Geerntet, gekeltert und getrunken
- am April 25, 2023
- Von miZa
- In Allgemein
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Ab Minute 11:50 gibt es einen Beitrag über das Wienerlied aus dem Heurigen Hengl-Haselbrunner mit Agnes Palmisano und ihren Musikern. Der Beitrag ist aber von Beginn an sehr sehenswert und informativ!
https://www.arte.tv/de/videos/114437-003-A/wien-geerntet-gekeltert-und-getrunken/
Agnes Palmisano über das Wienerlied
- am März 20, 2023
- Von miZa
- In Alle News, Feature
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Agnes Palmisano über das Wienerlied
„Wienerlied? Wiener Lied? Lieder aus Wien, untrennbar verbunden mit den Menschen, die hier leben, und mit dem, was sie bewegt, inhaltlich, musikalisch, poetisch. Mit einer guten Prise Humor und Abgründigkeit. Ungebrochen seit über 200 Jahren. Da kommt schon ein ganz besonderes Stimmungsbild zusammen. Für mich lebt das Wienerlied von der Sprache, die Musik folgt dem Puls des Herzschlages und nicht dem Metronom, kann also manchmal schneller und dann wieder langsamer sein, ja sogar stehen bleiben. Und ein Dudler? Ein Dudler beginnt für mich dort, wo ich keine Worte mehr finde und die pure Emotion aus mir herausbricht.“
https://b2b.wien.info/de/presse/wien-presse-info/de032023-faszination-wienerlied-444996
SOMMERREMiNiSZENZ(EN)
- am August 29, 2022
- Von miZa
- In Alle News, Kritiken
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AGNES PALMiSANO & KLEZMER RELOADED
DO, 11. August 2022, 19h Panoramaterrasse LKH Laas
SOMMERREMiNiSZENZ(EN)
Wer sich täglich dem Spannungsverhältnis von GLOBALER VERANTWORTLiCHKEiT & HEiMATLiEBE auszusetzen bereit ist, wird ein Konzert von AGNES PALMiSANO & KLEZMER REALOADED in außergewöhnlicher und atemberaubender Kulisse besonders genießen. Spiegelt es doch – auch gemäß dem Anforderungsprofil des ViA iULiA AUGUSTA Konzertsommers – Teil einer STREUOBSTWiESE zu sein – die universelle Liebenswürdigkeit des Spektrums der Kulturen unseres Heimatplaneten wider. Ob Variationen zu Gustav Mahlers „Symphonie no. 1“, „Ich hab ein glühend Messer“, oder auch Arnold Schönbergs „Mahnung“ – wie leicht/easy und wie nahe/near liegt Traditionelles „Muatterl, i bin verliebt“ bei „Oy Mame, bin sikh farlibt“ von Abraham „Abe“ Ellstein. Vor allem auch in Anbetracht dessen, dass die Hetzer*innen (nit nur im Netz …) bei ihren Versuchen zu zündln auch künftig nit ruhn (werden), ist einmal mehr zu betonen, dass Unterhaltung vor allem auch mit Haltung zu tun hat – HUMANiSTiSCHER GEiSTESHALTUNG – mehr denn je. EiN BESONDERES, HERZLiCHES DANKE an AGNES PALMiSANO, ALEXANDER SHEVCHENKO (Osteuropäisches, chromatisches Knopfakkordeon) & MACiEj GOLEBiOWSKi (Klarinette).
claudia rosenwirth-fendre, Nötsch
Rezension „In Finstan“ von Robert Anders
- am Mai 17, 2022
- Von miZa
- In Alle News, Kritiken
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Agnes Palmisano * In Finstan * CD
Aus dem Küchenradio erklingt Musik von John Dowland und untermalt die Vorbereitungen zum Abendessen. Der Zwiebel ist schon geschnitten und das Gemüse gewaschen, bis es endlich ins Bewusstsein sickert: An dieser Version von „Come again“ ist irgendetwas grundlegend anders als bei allen bisher gehörten Varianten. Aber was ist es? Richtig! Die Frauenstimme mit dem unglaublichen Stimmumfang, die soeben dieses rund 400 Jahre alte Lied intoniert, singt tastsächlich im Wiener Dialekt. Da wird „to see, to hear, to touch, to kiss“ zu „dich sehn, vastehn, dich g‘spürn, berührn“. Getragen von einem vertrauten Klangteppich aus Kotragitarre, Violine und Schrammelharmonika. Nach dem zweiten Hinhören besteht kein Zweifel mehr: Da traut sich jemand waghalsig im Stile eines Wiener Schrammelliedes an den großen John Dowland. Und diese mutige Person ist keine Geringere als Agnes Palmisano. Vorneweg sei es gleich verraten: Ihre Courage zahlt sich aus!
Agnes Palmisano hat die Texte von elf Dowland-Liedern aus dem Englisch der Renaissance in den Wiener Dialekt übertragen und mit drei großartigen Musikern – Daniel Fuchsberger, Aliosha Biz und Andreas Teufel – in ein außergewöhnliches, absolut hörenswertes Musikereignis gegossen. Sie schafft es spielerisch (und spielend!), die bekannte Dowland‘sche Mischung aus Liebe und Endlichkeit, Verlangen und Sinnlichkeit, als Wiener Melange zu servieren. Es ist nicht zu übersehen – beziehungsweise zu überhören – dass sich das Wienerische schon wie ein bestens präparierter englischer Rasen – sozusagen „wia a g‘mahte Wiesen“ – für exakt diese Musik anbietet. Und da wird dann auch schon mal gedudelt, ohne dass es dem eigentlichen Flair Dowlands den geringsten Abbruch tut – zum Beispiel in „Es tuat ma lad“ (Can she excuse) oder in „Zeit is“ (Now o now I needs must part).
Gemüsemesser weglegen, Herd abdrehen, die Küche bleibt heute kalt, Abendessen ist überwertet! Erst einmal die CD bestellen: Für Liebhaber*innen Alter Musik ein must-have (nicht zuletzt wegen des gelungenen Covers)! John Dowland (London 1563-1626), völlig neu interpretiert: In Finstan, von Agnes Palmisano, die wie sie sagt, in Dowland einen Ausdruck für ihre Gefühlswelt gefunden hat, die sie „sonst vielleicht gar nicht benennen hätte können“.
©Robert Anders, erschienen: Morgenschtean U72/73