Der Standard:“Ganymed Fe Male“: Die Grazien reden zurück
- am Februar 22, 2017
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„Ganymed Fe Male“: Die Grazien reden zurück
Margarete Affenzeller•19. Februar 2017, 16:13
Jacqueline Kornmüller zeigt ihre neue Arbeit im Kunsthistorischen Museum. Sie verpasst der männlich dominierten Kunstgeschichte weibliche Blicke und Stimmen. Sehr notwendig, aber der Abend geht nicht weit genug
Wien – Mit Ganymed Boarding hat Regisseurin Jacqueline Kornmüller („wenn es so weit ist“) 2010 einen Theaterprototyp geschaffen, der Gemälde im Museum performativ erschließt. Die vierte Arbeit nun – sie heißt Ganymed Fe Male – hatte am Samstag Premiere und trägt einen prononciert weiblichen Blick in das ehrwürdige Kunsthistorische Museum.
Dort fragt man sich längst, warum die schönen Sitzbankquader in den großen Sälen – einst durch Thomas Bernhards Alte Meister zu literarischen Ehren gekommen – nicht schon viel früher als Bühnenpodeste genutzt wurden.
Einen weiblichen Blick im Kunsthistorischen Museum zu etablieren, damit trägt man wahrlich keine Eulen nach Athen. Dem einen oder anderen Besucher wurde bei diesem aus 15 Stationen bestehenden Parcours durch die Kunstgeschichte erst bewusst, wie männlich dominiert diese ist. Im Kontext feministischer Theorien verharrte diese Ganymed-Arbeit aber meist in recht ausgetretenen Pfaden, die sich vor allem in der Objektivierbarkeit der Frau erschöpfen und diese eigentlich, wenn auch mit kritischem Gestus, reproduzierte.
Kapuze als Dornenkrone
Eine besondere Ausnahme war da die ergreifende, geradezu erschütternde „performative Überschreibung“ von Tiepolos Gemälde Heilige Katharina von Siena durch die Wienerliedsängerin Agnes Palmisano. Unter dem Porträt der Mystikerin (1347-1380) kauernd, entwindet sich Palmisano zur Drehleiermusik von Matthias Loibner allmählich einem Schlafsack und streckt sich – dabei eine eigene, eindringlich langsame Version von Eric Claptons Trauerballade Tears in Heaven singend – dem Himmel entgegen.
Obwohl Palmisano mit ihrem schwarzen Hoodie und dem Schlafsack ganz der Gegenwart angehört, spricht durch sie in diesem Moment des Flehens genau jenes Gemälde. Es wirkt gar so, als läge in der Kapuze die Bedeutung der Dornenkrone und als bildeten die Faltenschwingungen des Schlafsacks das heilige Gewand.
Gefangensein im Blick
So nah zueinander fanden Gemälde und Performance selten an diesem Abend. Einen eingehenden Bezug stellte noch Zadie Smiths Text zu Balthasar Denners (1685-1749) Gemälde Alte Frau her. Petra Morzé reflektiert im Saal XII über das Gefangensein im männlichen Blick bzw. über die mit dem Alter und dem schwindenden Begehrtwerden einhergehende Befreiung aus demselben.
Ganz ähnlich machte dies Julia Stemberger, die sich noch mehr die Bewegungsstudie von Rubens Bild Das Pelzchen aneignete und – wie die darauf aufgebildete Frau – einen Pelzmantel notdürftig über ihre nackte Haut geschwungen trug. Ich bin aus Blicken gemacht heißt der dazugehörige Text der polnischen Autorin Joanna Bator.
Mitunter hieß es auch, Worte zurechtzurücken. Was in Giuliano Bugiardinis Gemälde noch Entführung der Dina heißt, präzisiert Autorin Anna Kim in ihrem Text: Schauspieler Martin Vischer berichtet im Anblick der Szene von systematischen Vergewaltigungen während des Bosnienkrieges. (Margarete Affenzeller, 19.2.2017)
Quelle: http://derstandard.at/2000052844558/Ganymed-Fe-Male-Die-Grazien-reden-zurueck
Böblinger Bote: Das Jodeln als Kunstform
- am Februar 15, 2017
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Kreiszeitung – Böblinger Bote“, vom 13. Februar 2017 (pdf)
SN: „Der Kongress tanzt“ quietschfidel in der Volksoper
- am März 04, 2016
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Für den Wienerliedklassiker „Das muss ein Stück vom Himmel sein“ wurde mit Agnes Palmisano sogar eine der prominenten Vertreterinnen der neuen Generation als Dudlerin verpflichtet.
Quelle: Salzburger Nachrichten
Der Standard: Das muss ein Stück vom Himmel sein
- am Februar 24, 2016
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Die im Film von Paul Hörbiger in engen Hosen ausgefüllte Rolle des Heurigensängers übernahm Agnes Palmisano und interpretierte sie mit Rock, Charme und charakteristischem Timbre. –
Quelle: Der Standard
Das muss ein Stück vom Himmel sein – STEFAN ENDER 21. Februar 2016, 20:11
Agnes Palmisano mit „Die FRAU Weiler“ in Gmunden
RÜCKBLICK
Die FRAU Weiler. Ein unmögliches Leben an Johann Nestroys Seite. Bericht über die Aufführung im Stadttheater Gmunden am 31. Jänner 2016. Mit Agnes Palmisano und den Österreichischen Salonisten.
Volksblatt: Im Schatten Nestroys
- am Februar 02, 2016
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Gmunden: Annäherung an Marie Weiler mit Agnes Palmisano und den Salonisten
Von Christian Pichler
Konfusion, der Nestroy ist nicht da. Widmet sich vermutlich gerade seinen „Mädlerien“, seinen Seitensprüngen. Steht die Wiener Sängerin Agnes Palmisano also alleine auf der Bühne.
Gelegenheit, um an eine Frau zu erinnern, die vor gut 150 Jahren starb: Marie Weiler. „Wer is’n des?“, tönt es aus dem Orchester.
Marie Weiler, 1809-1864, liebte und erlitt 35 Jahre Johann Nepomuk Nestroy, „aber um den geht’s heute Abend überhaupt nicht!“
Palmisano erzählt von der Lebensgefährtin des großen Dramatikers, singt Lieder und Couplets, die Nestroy der Schauspielerin und Sängerin Weiler (auch längst vergessen: Musik von Adolf Müller) auf den Leib geschrieben hat.
Erstaufführung von „Die Frau Weiler — ein unmögliches Leben“ war Sonntagabend im prall gefüllten Gmundener Stadttheater.
Eine musikalisch-dramatische Annäherung mit den Österreichischen Salonisten, zugleich Auftakt der neuen Reihe „Schneegestöber“ der „Salzkammergut Festwochen Gmunden“.
Regisseurin Nora Dirisamer verwebt geschickt Zeitebenen, wiederholt bimmelt das (Mobil-)Telefon. Palmisano/Weiler muss während des Auftritts checken, wer sich denn um ihre und Nestroys Kinder kümmere.
Das kostet Nerven, wenn auch noch Peter Gillmayr — musikalischer Leiter und 1. Violonist der Salonisten — am Handy Anweisungen des Meisters erwartet. Ohne die konsequente, gar nicht biedermeierliche Weiler wäre Nestroy (finanziell) verloren gewesen. Seine „Mädlereien“? Wie Palmisano in „Wir sind vorsichtig“ singt:
„Da bleibt wohl nix übrig als nachsichtig sein.“ Den Freibrief schrieb sich Nestroy gleich selbst.
Ein ungemein kurzweiliger und vergnüglicher Abend.
Famos die Salonisten, exzellent der Gesang von Palmisano, vom „Dudln“ („kennt kein Mensch außer der UNESCO“) bis hin zu Kostproben aus dem Opernfach. Viele Bravos.
Quelle: http://www.volksblatt.at/kulturmedien/im_schatten_nestroys_02022016/
Festwochen Gmunden
Hier finden Sie eine Auswahl an Berichten, die anlässlich des Auftrittes bei den Festwochen in Gmunden erschienen sind!
Klicken Sie hier um das gesamte PDF-Dokument zu öffnen oder auf die einzelnen Beträge in Bild-Format.
NÖN: Gedenken an Kriegsgräul
- am Dezember 20, 2015
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Agnes Palmisano und Paul Gulda widmeten den historischen Ereignissen rund um das Jahr 1945 in der Bühne Purkersdorf eine Collage aus Liedern, Gedichten und Musik.
Einen sentimentalen Liederabend in Erinnerung an die Zeit des Zweiten Weltkriegs gestalteten die Sängerin und Schauspielerin Agnes Palmisano und Pianist Paul Gulda unter dem Motto „Kriegsende. Zeitenwende“ in der Bühne Purkersdorf. Thematisch umkreisten Palmisano und Gulda, die neben Liedern auch Gedichte vortrugen, den Widerstand gegen Macht- und Herrschaftsverhältnisse. Mit dramatischem Gestus beschwor Palmisano die Kriegswirren mit Liedern wie “Und was bekam des Soldaten Weib“ von Bertolt Brecht und Kurt Weill, erinnerte an das Soldatenlied „Lili Marleen“ und ließ das vom französischen Schriftsteller Boris Vian verfasste Chanson „Le déserteur“ – von Palmisano und Gulda abwechselnd in Deutsch und Französisch gesungen – wiederaufleben. Die Parole „Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht“ blieb immer spürbar. –
Falter: Wenn das Sterben zur Kunst wird
- am Juni 14, 2015
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Lesen Sie hier den Falter-Beitrag: Wenn das Sterben zur Kunst wird: Agnes Palmisano singt über Wien und den Tod.